Dorntherapie bei Beckenschiefstand , sanfte Gelenkbehandlung am ganzen Körper

18.07.2022 – bei der Stute Blitzstern wird seit über einem Jahr nun schon die Dorntherapie regelmäßig durchgeführt.

Aufgrund einer diagnostizierten Veränderung der Lendenwirbel (Kissing Spines) vor knapp 6 Jahren ist es bei der 18-jährigen Stute “Sternchen” besonders wichtig, die Statik des gesamten Körpers so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Eine stets gut ausgeprägte Muskulatur ist hierfür die Basis. In Kombination mit kontrollierter Arbeit kann die Stute noch regelmäßig geritten werden.

Die Behandlung findet in Routineabständen optimal einmal im Quartal bzw. bei plötzlichen Vorfällen (wie Festliegen, Trauma durch Tritt o.ä.) statt. Eine Nachkontrolle ist je nach Befund 3-4 Wochen im Nachgang notwendig.

Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn, auch Dorn-Methode oder Dorn-Therapie Leistungen genannt, ist eine sanfte Methode, die zur Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz kommt. Der Therapeut bringt in der Therapiesitzung Wirbel und Gelenke mit sanften und einfühlsamen Bewegungen in ihre richtige Position zurück. Aber nicht nur die Wirbelsäule wird hier mit behandelt. Sämtliche Gelenke des Tieres werden beginnen beim Becken bis hin zum Kiefergelenk nacheinander in „ihre Position“ gebracht. Heißt die Gelenkflächen passen wieder optimal zusammen zb im Knie oder Ellenbogengelenk. Für die Wirbelsäule bedeutet das die Dornfortsätze sind sowohl rechts wie links der Wirbelsäule gleich. Links ist beispielsweise keine größere Prominenz zu spüren wie rechts. Grundbaustein einer korrekten Statik , sei es Mensch , Hund oder Pferd ist das Becken . Daher beginnt hier jede Therapie nach Dorn.

Aber wie erkennst du überhaupt, dass das Becken/bzw. der Patient schief ist ? Diese Frage wird mir häufig gestellt.

Für mich als Dorntherapeut sind zwei Punkte für den Beginn der Behandlung von Relevanz. Einmal der Hüfthöcker rechts wie links am Beckengürtel sowie der Malleolus mediales. Dieser ist ein Knochenpunkt (deutlich sichtbar und spürbar) innen am Sprunggelenk. Hieran sehe ich wenn vorhanden die Schiefe des Tieres. Zusätzlich ist der Schweif oder die Rute des Tieres ein wichtiger Indikator für den Beckenstand. Dies sollte man sich sowohl in der Bewegung (pendelt der Schweif / die Rute ) gleichmäßig , sowie im Stand (hängt er eher rechts , eher links , oder mittig ?)

WICHTIG nach der Behandlung: die korrekte Statik der KNÖCHERNEN Komponenten ist gegeben , allerdings besteht unser Liebling ja auch aus Muskeln , sehnen , Bändern , Weichteilstrukturen. Diese benötigen einige Tage um sich an die neue Statik zu gewöhnen und sich „anzupassen“ oder auch „hinzuziehen wo sie hingehören“ erkläre ich es immer gerne. Diese Dauer sollte zwischen mindestens 10-14 Tage liegen. In dieser Zeit sollte kein Reitergewicht auf dem Rücken des Pferdes kommen. Arbeit an der Longe, Spazieren gehen, Bodenarbeit ist aber alles erlaubt.

Vorher/Nachher Vergleich, linkes Bild vor der Behandlung – rechts nach der Behandlung

Die deutliche Veränderung der Behandlung unmittelbar danach seht ihr im Bildvergleich. Links war vor der Behandlung , rechts im Nachgang. Anhand des schief hängenden Schweifes nach links erkennt man bereits die Veränderung. Und weil ich weiß als Besitzer ist es wahnsinnig schwer das zu erkennen , geschweige denn zu spüren zeigen euch die gelben Punkte die ungleichen Höhen der Hüfthöcker.

Die gelben Punkte zeigen einmal oben die Hüfthöcker als Anhaltspunkt , sowie den Malleolus mediales am Sprunggelenk

TIERPHYSIO ZWEITAKT