Othämatom - Blutohr bei Ridgebag Hündin

26. Februar 2022 – Erstbehandlung mit Blutegeln bei der Ridgebag Hündin “Chico”. Zuvor telefonischer Kontakt mit dem Besitzer. Er kam über die Apotheke in der er Blutegel kaufen wollte zu mir. Die Apothekerin riet dem Besitzer das Ansetzen einem ausgebildeten Therapeuten zu Überlassen.

Chico leidet autoimmun bedingt an einem Othämatom (Blutohr). Da der Besitzer vor seiner Rente selber als Tierarzt tätig war, hatte er sämtliche klinische Voruntersuchungen bereits durchgeführt und mit der Hündin sogar einen 2. Tierarzt hinzugezogen. Zudem trug die Hündin einen Ohrverband wie man im 2.Bild rechts sehr schön sieht, der sie davon abhielt die Ohren blutig zu kratzen.

Leider sind Hunde mit Hängeohren davon oft betroffen, so wie in diesem Fall die Ridgebaghündin.

Die erste Behandlung dauert ca. 1,5  Std. Chico war sehr artig und hat die Behandlung prima über sich ergehen lassen. Die Tiere merken sehr schnell , dass ich nichts böses von Ihnen möchte und geben sich der Behandlung oft schnell hin. Im Nachgang an die Behandlung klärte ich den Besitzer noch über die Nachsorgemaßnahmen auf. Außerdem wurde ein neuer Termin in 2 Wochen vereinbart. Mehr zur Blutegeltherapie erfahrt ihr hier Leistungen

 

Am 12. März 2022 fand die  2. Blutegel Termin für Ridgebag Hündin „Chico“ statt.

Vor zwei Wochen bekam sie die ersten 4 Helferchen , heute wieder 4.
Ihr rechtes Ohr hat deutliche Fortschritte gemacht sodass wir hier heute nur noch einen und die anderen drei nach links gesetzt haben. Da sich jetz im Ohr Narben Gewebe bildet bleibt der Hündin eine verformte Ohr Muschel mit der sie aber sehr gut leben kann. Im Titelbild sieht man sehr gut , dass die Ohrmuschel sich aufzuraffen zu scheint. Dieses Verformung wird bleiben , der Schmerz aber nicht. Mit diesem „Schönheitsfehler“ kommt Chico und Besitzer super klar. Wenn wir ehrlich sind ist das Aussehen hier das nebensächlichste. Schmerzfrei soll der Hund werden.

Eine weitere Behandlung war nicht mehr geplant, da sich das Ohr sehr schön verkleinert hat.

Bild 1: Hündin Chico beim Ansetzen der Blutegel

Bild 2: Ohrverband um ständiges Kratzen einzudämmen

Was ist überhaupt ein Othämaton oder Blutohr?

Wie der Name Othämatom besagt, ist es ein Bluterguss (= Hämatom) am Ohr. Alles, was das Ohr betrifft, beginnt medizinisch mit “Ot-“. Durch eine Verletzung der Blutgefäße oder des Ohrknorpels selbst sammelt sich viel Blut zwischen dem Knorpel und der Haut oder innerhalb des Knorpels.

Meist kommt das auf der Innenseite des Ohres vor. Hier entsteht dann eine umfangreiche Schwellung, die so dick werden kann, dass sich die ganze Ohrmuschel verzieht. Meist ist auch eine dunkle Verfärbung durch die prall mit Blut gefüllte Haut sichtbar. Die Verdickung kann mit dem Finger eingedrückt werden und ist meist sehr schmerzhaft. Die betroffenen Hunde schütteln sich oft oder halten den Kopf schief. Sie kratzen das Ohr weiter und verschlimmern das Blutohr noch.

Wie entsteht das Othämatom beim Hund?

Hierfür kommen direkte Ursachen infrage wie heftiges Kopfschütteln des Hunde,der Hund kratzt sich stark am Ohr. Doch was sind die Gründe für das heftige Kopfschütteln und Kratzen? Das Blutohr beim Hund hat seine Ursache häufig in einer Ohrentzündung. Die Infektion im Ohr juckt und schmerzt, weshalb der Hund sich immer wieder stark schüttelt und am Ohr kratzt. Dabei werden die kleinen Blutgefäße im Ohr oder gar der Knorpel verletzt. So läuft das Blut aus den Gefäßen unter die Haut und bildet die charakteristische ovale Schwellung in der Ohrmuschel. Das Othämatom beim Hund kann unbehandelt so schlimm werden, dass das ganze Ohr dick wird und vernarbt. Letztendlich verformt sich die ganze Ohrmuschel.    Achtung: Auch Allergien können immer wiederkehrende Ohrinfektionen und einen starken Juckreiz auslösen.

Daneben gibt es eine weitere Ursache: Das Othämatom entsteht durch eine Verletzung am Ohr. Dies kann durch eine Quetschung passieren, bei der die Blutgefäße oder der Knorpel verletzt werden. Aber auch ein Biss beim Spielen, der die Haut nicht verletzt, sondern das Ohr nur abknickt, kann die Ursache sein. Das Blutohr ist dem Hund mindestens sehr unangenehm, meist auch deutlich schmerzhaft. Der Gang zum Tierarzt ist angebracht. So kann das Ohr schnell behandelt und eine dauerhafte Verformung des Ohres verhindert werden. Ein unbehandeltes Blutohr, welches dauerhaft verdickt ist, ist wiederum viel anfälliger für erneute Infektionen im Ohr und der Hund wird immer wieder Probleme haben.

TIERPHYSIO ZWEITAKT