Hüftdysplasie bei Labrador Hündin Amala

Die Hündin Amala hat vor kurzem HD diagnostiziert bekommen allerdings noch im absoluten Anfangsstadium. Ein Röntgenbefund liegt vor, auf Anraten des Tierarztes soll die Hündin Physiotherapie bekommen. Die Besitzer von Amala konnten in letzter Zeit Probleme beim Aufstehen feststellen und Probleme beim Harnablassen (teils unkontrollierter Harnverlust). Der Gang der Hündin ist tendenziell gut und schwungvoll.

Beim gesunden Hund ist das Hinterbein in einem gemäßigten Umfang beweglich. Bis zu einem gewissen Grad kann der Oberschenkel nach vorne und nach hinten, sowie nach oben gebeugt werden. Das Hüftgelenk des Hundes hat dabei zwei Hauptfunktionen. Zum einen sorgt es für den Vorwärtsschub in der Bewegung, zum anderen trägt es, zusammen mit der Vorderhand, einen Teil des Gesamtgewichts des Hundes. Bei Rassen wie dem Rottweiler und Deutschen Schäferhund ist der Schwerpunkt etwas weiter auf die Hinterhand verlagert, wodurch das Hüftgelenk stärker als bei anderen Rassen belastet wird. Je früher man beginnt hier physiotherapeutisch zu unterstützen , desto besser kann man die Erkrankung positiv beeinflussen. Auch im späteren Verlauf kann die Physiotherapie Schmerzen lindern.

Für Hündin Amala entschied ich mich für die Anwendung der DorntherapieLeistungen

Diese Methode ist eine sehr sanfte Art der Gelenktherapie. In einem akuten Stadium der HD (hier nicht zutreffend) sollte man allerdings den Bereich des Hüftgelenks aussparen, alle anderen Gelenke können aber durchaus behandelt werden und sollten es auch damit es nicht zu Fehlbelastungen kommt. Weiterhin hatte die Hündin eine Verspannung im Brustwirbelbereich im Übergang zu Lende , die wir lösen konnten. Die Hündin wird nun in regelmäßiger Behandlung überwacht , damit sie möglichst lange schmerzfrei laufen kann. Ebenfalls zu Empfehlen ist eine regelmäßige Röntgenkontrolle um die Veränderungen zu verfolgen. Außerdem, sollte eine sportliche Überlastung oder sogar ein vollständiges Herausnehmen aus dem Hundesport überdacht werden.

Labrador Hündin Amala bei der Dorntherapie

Was muss ich mir unter einer Hüftdysplasie vorstellen? 

Eine Hüftdysplasie oder wie man es auch gängig abkürzt mit HD beschreibt eine Entwicklungsanomalie im Übergang der Hüftgelenkspfanne zum Oberschenkelknochen. Überwiegend ist diese genetisch bedingt. Hierbei wird die Hüftgelenkspfanne zu flach ausgebildet und bietet dem Oberschenkelknochen keinen ausreichenden Halt. Betroffen sind erblich vor allem Schäferhunde, Rottweiler, Boxer und andere große Rassen wie der Labrador in diesem Fall. Eine HD kann auch erworben werden. Verantwortlich sind dann Überlastungsprozesse bei schlecht oder nicht behandelten Frakturen und Rissbildungen im Knochengewebe.  Manifest wird HD meist erst beim erwachsenen Tier, beziehungsweise während des Wachstumsprozesses. Nicht untypisch ist der besonders beim Schäferhund zu beobachtende, steil abfallende Rücken an der Rutenwurzel.

Diagnostik

Die HD kann bereits im Welpenalter von 3-4 Monaten diagnostiziert werden. Es ist eine Untersuchung der Hüften in Sedation (tiefe Beruhigung) und das Anfertigen von Röntgenaufnahmen nötig.  Eine Arthroskopie der Hüfte kann hilfreich sein um den Zustand des Gelenkknorples genauer zu untersuchen. Anhand der erhobenen Befunde kann über die weitere Therapie entschieden werden.

Stadien der Hüftdysplasie beim Hund

Ursachen:  überwiegend erblich bedingt, Folge von Überlastung im jungen Alter

Symptome: Motorik des Hundes negativ beeinflusst, Lahmheit, Anlauf- und Aufstehschwierigkeiten, steifer Gang, knirschende Geräusche des Hüftgelenks, Schmerzen, Probleme beim Harn absetzten

Behandlung der HD beim Hund

Die HD ist nicht heilbar, die Symptome können sehr gut gelindert werden. Viele Hunde können mit Hüftdysplasie ein langes und schönes Hundeleben führen, wenn die Halter ein Bewusstsein für die Erkrankung entwickeln. Wichtig ist ein frühzeitiges Erkennen von HD. Betroffene Tiere sollten nicht mit Bewegungen überlastet werden, die genau das Hüftgelenk betreffen. Wichtig ist auch, dass HD-Hunde möglichst normal- bis leicht untergewichtig bleiben, um entsprechend dem Gelenkverschließ keinen weiteren Vorschub zu leisten. Eine passende Ernährung führt vor allem über Knorpel entsprechende, knochenstärkende Nährstoffe zu. Die Harnsäurebildung sollte mit der Ernährung vermindert werden, um eine zusätzliche ernährungsbedingte Gelenkbelastung in Richtung Gicht zu unterbinden. In vielen Fällen kann der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks eine entscheidende Wende zum Besseren einleiten.
In eine ähnliche Richtung gehen Laserflächenbehandlungen, die degenerative Prozesse unter Kontrolle halten.

Wenn die Folgen der HD bereits weit fortgeschritten sind bzw. wenn die Tiere ein gewisses Alter erreicht haben raten wir optimalerweise zu einem künstlichen Gelenksersatz. Alternativen stellen eine Femurkopfresektion oder eine PIN (Pektineusmyektomie, Iliopsoastenotomie und Neurektomie der Gelenkskapsel) dar.

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